Gabriele Jenske und Ralf Igel regieren den Lippstädter Schützenverein
04.07.2022

Erst Rauch auf dem Rathausplatz, dann endlich wieder Patronenqualm auf dem Festplatz: Es war ein so stimmungsvoller wie ereignisreicher Schützenfest-Montag, den die Lippstädter in der Stadtmitte erlebten. Nach drei Jahren Pause stand natürlich das Vogelschießen an der Bellevue im Mittelpunkt. Wer tritt die Nachfolge des Langzeit-Königspaares Vanessa Herrmann und Thomas Borrelli an? Die Frage bewegte viele Lippstädter. Dicht gedrängt standen sie demnach auch in der Mittagszeit an der Vogelstange, um den packenden Vierkampf um die Krone hautnah mitzuerleben. Um 13.58 Uhr gab Ralf Igel mit dem 192. Schuss die Antwort. Aller guten Dinge sind drei: Zweimal gab der 57-jährige KFZ-Meister bei den vergangenen vier Hochfesten des Lippstädter Schützenvereins nur den vorletzten Schuss ab. Dieses Mal war es endlich der letzte. Wie es das Drehbuch wollte, zwei Minuten vor dem für 14 Uhr angesetzten Königsessen, riss der Oberleutnant der dritten Kompanie die Arme in den Himmel. Ein zwischenzeitliches Wettschießen ehemaliger und aktueller Hauptmänner sorgte zuvor für Kurzweil unter der Stange. Königsadjutant Simon Brenziger läutete gegen 13.40 Uhr das Finale ein. Sein Schuss brachte „Michael vom Sonnenschein“, so der Name des Vogels, ordentlich ins Schleudern. Brenzinger machte sich schnell aus dem Staub und hinterließ Ralf Igel, Kornelius Kruse, Bernd Paulick und Tristan Albers das Feld. Die vier Kompanien feuerten ihre Favoriten auf dem gut besuchten Festplatz an der Bellevue lautstark an. „Die Dritte ist immer die Erste“, rief ein Schütze schließlich aus dem Hinterhalt. Er sollte Recht behalten. Bei strahlendem Sonnenschein übergaben Vanessa Herrmann und Thomas Borrelli wenig später die Königswürde an Ralf Igel, Oberleutnant der dritten Kompanie, und Lebensgefährtin Gabriele Jenske. Längst vergessen war da der morgendliche Zwischenfall auf dem Rathausplatz. Angeblich hatten Schützen beim Antreten Pyrotechnik in Vereinsfarben gezündet. Mitarbeiter des Standesamtes vermuteten daraufhin nach Angaben des Feuerwehr-Sprechers Christian Dicke Rauch im Keller des Stadtpalais und alarmierten vorsichtshalber die Feuerwehr. Mit drei Fahrzeugen rückte die hauptamtliche Wachbereitschaft an, um dann aber schnell Entwarnung zu geben: kein Rauch im Stadtpalais, dafür Feuer frei für ein packendes Vogelschießen an der Bellevue. Apropos Feuer frei: Bereits am Schützenfest-Sonntag hatte sich Till Hüttemann mit dem 104. Schuss den Titel des Jungschützenkönigs gesichert. df / Foto: Tuschen

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